Zur Geschichte Neustädter Sportvereine und des Fußballsports
Die Wurzeln des organisierten Sporttreibens in Neustadt – Glewe gehen zurück in das Jahr 1863 zu der Gründung des Männerturnvereins Neustadt – Glewe.
Bis 1933 gab es 3 Sportvereine in unserer Stadt:
Arbeitersportverein „Freie Turnerschaft“
Bürgerlichen Sportverein „Deutsche Turnerschaft“
Werksportverein „Adlero“ mit dem Radfahrverein „Solidarität“.
1919 hatte der Männerturnverein eine Fußballmannschaft erstellt, die auf dem Trikot das Logo vom Männerturnverein trug. 1923 gründete der Arbeitersportverein „Freie Turnerschaft“ die Sektion Fußball mit der Sportlern: Wilhelm Dunz, Walter Allwardt, Walter Heisig, Paul Handschuh, Albert Gärtner, Franz Bromberg, Walter Marten, Wilhelm Brand, August Apfelbaum, Willi Vogel, Max Zeise und Wilhelm Frenz.
Der Sportverein „Adlero“ wurde 1927 vom Generaldirektor Otto Adler der Lederfabrik „Adler & Oppenheimer AG“ gegründet. Er hatte 6 Sektionen: Leichtathletik, Schwerathletik, Geräteturnen, Schwimmen, Boxen und Fußball. Dieser Sportverein prägte die Entwicklung des Neustädter Fußballs.
Aus den ersten leichtathletischen Anfängen auf dem „Sportplatz Brauereistraße“, der mit Hilfe des Maurermeisters Johannes Kurz angelegt wurde, ging eine Fußballmannschaft hervor, die weit über die Neustadts Grenzen bekannt wurde. „Adlero“ erlangte hohes sportliches Ansehen. Fußballpersönlichkeiten prägten die Mannschaft lange Zeit, wie z.B. der beste Mittelläufer Mecklenburgs Franz Seth, Verteidiger Ewald Schab und Hans Pauluschek.
Größte Erfolge erreichte „Adlero“ in der Besetzung: Rieß, Schab, Pauluschek, Ischep, Schierhorn, Koch, Fischer, Walter, Lewandowski, Seth, Fölzke, Beyer, Mundschädel.
1949 wurde ein neuer Sportverein gegründet, die Betriebssportgemeinschaft Lederwerk Neustadt – Glewe. Wieder war das Lederwerk Ausgangspunkt und Basis erfolgreicher Neustädter Sportler. Der engagierte damalige Betriebsdirektor Heinz Wächtler des Lederwerks gab dem Neustädter Sport wichtige Impulse. Im Fußball formiert Franz Seth eine entwicklungsfähige Mannschaft. Um den Mannschaftskapitän, Bernhard Sievert, Landesauswahlspieler, werden erfahrene und junge Talente zusammengeführt. 1949 spielt die Mannschaft erstmalig wieder in der Mecklenburger Landesklasse – West.
Mitte des Jahres 1952 kommt es zur Umbenennung in BSG Fortschritt Neustadt – Glewe. In der Industriestadt Neustadt – Glewe wird der Sportverein organisatorisch, personell und finanziell vor allem vom VEB Lederwerk, VEB Funkmechanik (später Fernmeldewerk), VEB Neuwerk (später Hydraulik) und VEG Lewitz unterstützt und gefördert.
Die Fußballer der BSG Fortschritt spielen 1952/53 in der Bezirksliga Schwerin eine immer bessere Rolle. Heinz Wächtler fördert den Bau eines Sportstadions auf dem Gelände des VEB Lederwerk „August Apfelbaum“ Neustadt – Glewe. Viele Neustädter leisteten hier freiwillige Aufbaustunden und bauten das Stadion mit.
Trainer Franz Seth baut auch über die A – Jugend eine tolle 1. Mannschaft auf, in die solche Talente , wie Jugendauswahlspieler Meyer und Eggert integriert werden. 1955 wird die BSG Fortschritt Neustadt – Glewe Bezirksmeister in der Bezirksliga Schwerin und setzt sich in hochklassigen, spannenden Aufstiegsspielen gegen Lok Waren, Motor Eberswalde, Berlin Lichtenberg 47 und Motor Brand – Langenau durch und steigt in die II. DDR – Liga auf.
Die Mannschaft mit Trainer Seth: Bytomski, Possehl, Sievert, , Brüning, Kruse, Manzke, Hoffknecht, Röpke, Seubert, Horst Schütz, Meyer, Heinz Schütz, Eggert.
Der größte Erfolg des Neustädter Fußball war erreicht, aber er hielt nicht lange an. Erst in den 1970er Jahren war die Bezirksligamannschaft wieder erfolgreicher und wurde 1975 Vize – Bezirksmeister in der Bezirksliga Schwerin.
Beteiligte Übungsleiter: Vick, Jacobs, Spieler: Böttcher, Göbel, Richter, Ziegler, N. Sievert, H. Sass, E. Menz, Pauluschek, Düde, K. Arnold, Hawelka, U. Menz, K. Krüger, Wegel, Bludowsky, Schütz, Bockhold, W. Wagner.
Auch die Nachwuchsmannschaften waren oft erfolgreich, besonders die A – Jugend als Bezirksmeister und im Junge – Welt – Pokal.
Aktuell spielt die Männermannschaft in der Landesklasse.